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All­er­gie und all­er­gi­sche Reak­ti­o­nen

Defi­ni­tion & Krank­heits­bild

 

Defi­ni­tion All­er­gie

Allergie

Unter einer All­er­gie ver­steht man einen Zustand, in dem der Kör­per eine ver­än­derte Reak­ti­ons­weise auf bestimmte Außen­ein­flüsse ent­wi­ckelt, so dass eine spä­tere Kon­fron­ta­tion mit die­sen Ein­flüs­sen zu einer Gewe­be­schä­di­gung führt, die man "all­er­gi­sche Reak­tion" nennt.

Krank­heits­bild All­er­gie

Die Wege, auf denen sich all­er­gi­sche Reak­ti­o­nen zei­gen, kön­nen sehr unter­schied­lich sein. Zumeist drü­cken sich Reiz­über­emp­find­lich­kei­ten über die Haut aus. Es kann z.B. zu erheb­li­chen Hau­t­rö­tun­gen und Pus­tel­bil­dun­gen mit Juck­reiz kom­men. Mög­li­che Reak­ti­ons­wei­sen sind aber auch die Sym­ptome eines Schnup­fens mit star­ken Augen­rei­zun­gen und manch­mal auch erheb­li­chen Atem­wegs­stö­run­gen (Asthma). Bei Über­emp­find­lich­kei­ten gegen­über Lebens­mit­teln kommt es auch häu­fig zu Erbre­chen und Durch­fäl­len.

 

Krank­heits­ver­brei­tung von All­er­gien

All­er­gien sind in der Bevöl­ke­rung inzwi­schen sehr ver­brei­tet. Ca. jedes fünfte Kind (Pesesch­kian nach Ring 1989) hat schon bei der Ein­schu­lung mit All­er­gien zu kämp­fen.

 

Hin­ter­grund von All­er­gien

Nach Pesesch­kian (1997) ist es wich­tig zu beach­ten, dass "all­er­gisch rea­gie­ren" anders rea­gie­ren heißt, wobei sich diese Reak­ti­o­nen eben nicht nur – wie oft fälsch­lich ver­mu­tet wird – auf die Haut bezie­hen. Daher sollte man bei der Behand­lung von All­er­gien beson­ders danach fra­gen, was über­haupt zu die­ser Bereit­schaft des Kör­pers über­zu­re­a­gie­ren geführt hat. Betrof­fene schei­nen extrem emp­find­lich (über­sen­si­bel) auf alle mög­li­chen Außen­ein­flüsse zu rea­gie­ren. Oft sind es daher Aus­lö­ser, die von ande­ren als Klei­nig­kei­ten betrach­tet wer­den, die zu die­sen star­ken Reak­ti­o­nen füh­ren kön­nen. Daher ist die Frage danach, wor­auf jemand "all­er­gisch" rea­giert, kei­nes­falls nur auf Umwelt­ein­flüsse, son­dern in jedem Fall auch auf Ein­stel­lun­gen der Betrof­fe­nen z.B. gegen­über bestimm­ten Ver­hal­tens­wei­sen ihrer Mit­menschen zu bezie­hen.

Es ist näm­lich fest­ge­stellt wor­den, dass stö­rende "Klei­nig­kei­ten" Men­schen von frü­hes­ter Kind­heit an emp­find­lich machen (sen­si­bi­li­sie­ren). Dies kann bei betrof­fe­nen Men­schen zu einem Dau­erstress füh­ren, der sich nega­tiv auf das Immun­sys­tem aus­wirkt. Daher reicht es nicht aus, gegen all­er­gie­aus­lö­sende Reiz­stoffe wie z.B. Pol­len oder Hausstaub medi­zi­nisch anzu­ge­hen (durch Immun­the­ra­pie / "Desen­si­bi­li­sie­rung"), son­dern es müs­sen eben auch jene "Klei­nig­kei­ten", die zur Beein­träch­ti­gung des Immun­sys­tems geführt haben, berück­sich­tigt wer­den.

 

Ver­schie­dene Aspekte psy­cho­so­ma­ti­scher Krank­heits­ur­sa­chen

Kluß­mann (1992) geht davon aus, dass All­er­gien nicht nur eine Reak­tion auf eine Zunahme mate­ri­el­ler zivi­li­sa­to­ri­scher Ein­flüsse sind, son­dern auch z.B. psy­cho­lo­gi­sche Aus­wir­kun­gen auf sozi­ale Umschich­tun­gen sein kön­nen. Auch feh­lende Gebor­gen­heit und Sicher­heit in zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen kön­nen Ursa­chen für All­er­gien sein. In die­sem Bereich wird ver­mu­tet, dass sich all­er­gi­sche Men­schen ganz beson­ders von Angst-, Unsi­cher­heits- und Bedro­hungs­ge­füh­len belas­tet füh­len. Die Betrof­fe­nen, die meist eine recht gute rati­o­nale und intel­lek­tu­elle Ent­wick­lung durch­lau­fen, haben oft gelernt, auf­grund ihrer star­ken Reak­ti­ons­wei­sen ver­mei­dende Ver­hal­tens­wei­sen ("Tabu­phä­no­mene") an den Tag zu legen. Sie zei­gen oft deut­li­che Abwehr gegen aggres­sive Regun­gen, Ein­en­gung und Ein­schrän­kung sowie auch gegen sexu­elle Impulse. Es wird ange­nom­men, dass sie sich All­er­gene als "Ersat­z­ob­jekte" für aggres­sive oder die sexu­elle Lust betref­fende (libi­di­nöse) Objekte (andere Men­schen) - unbe­wusst - "gewählt" haben.

Gründe für diese beson­dere Form des Rea­gie­rens wer­den in einem über­star­ken Bedürf­nis nach Schutz und Nähe und einer dar­aus resul­tie­ren­den über­star­ken Ver­letz­lich­keit gesucht. Bei einer psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung sollte dar­auf geach­tet wer­den, dass diese kon­flik­tauf­de­ckend ist.

 

Fall­bei­spiel All­er­gien nach Kluß­mann (1992)

Hier wird von einer 34-jäh­ri­gen kauf­män­ni­schen Ange­stell­ten berich­tet, die seit drei Jah­ren unter einer All­er­gie (gegen Hausstaub und Grä­ser) litt. Diese wurde beglei­tet von anfalls­wei­sem Fie­ber, Schüt­tel­frost, Zit­tern und Juck­reiz am gan­zen Kör­per. Außer­dem hatte sie öfter Schweiß­aus­brü­che und Hau­t­rö­tun­gen am Ober­kör­per.

Ihre Fami­li­en­ge­schichte wies einige Beson­der­hei­ten auf. Ihre Mut­ter, eine sehr viel­be­schäf­tigte Geschäfts­frau, die immer außer­or­dent­lich auf Rein­lich­keit ach­tete, hatte über­all im Haus Spray­do­sen bereit­ste­hen, um unan­ge­nehme Gerü­che zu besei­ti­gen. Für ihre Toch­ter, die als Ein­zel­kind auf­wuchs, hatte sie wenig Zeit. Daher baute diese einen sehr engen, über­zärt­li­chen Kon­takt zu ihrem Vater auf, von dem die Tren­nung bis heute nicht erfolgte. Vor 10 Jah­ren hei­ra­tete die Pati­en­tin einen Mann, den sie als ihrem Vater sehr ähn­lich erlebte und von dem sie auch "sehr ver­wöhnt" wurde. Trotz­dem emp­fand sie den Kon­takt zu ihrem Dackel als enger - bis zu dem Zeit­punkt, als die­ser weg­lief und nicht mehr auf­tauchte. Mit dem Ver­schwin­den des Hun­des, der sehr "süß und anhäng­lich" war, trat der erste "all­er­gi­sche Anfall" auf.

Die Pati­en­tin wird von Kluß­mann (1992) als "weich, nach­gie­big jedoch stark über­kom­pen­sie­rend fröh­lich" beschrie­ben. Die Mut­ter sei über­sau­ber und hart (auch über­emp­find­lich gegen Gerü­che) gewe­sen, und es hätte zwi­schen den bei­den wenig Haut­kon­takt gege­ben. Der Vater sei über­be­hü­tend und streng gewe­sen und hätte zu sei­ner Toch­ter einen engen Kon­takt gepflegt. Aus die­ser Kon­stel­la­tion ergab sich ein aus­ge­präg­tes Nähe-Distanz-Pro­blem. Eine all­ge­meine Über­emp­find­lich­keit der Haut war bei der Pati­en­tin 10 Jahre zuvor (nach ihrer Hoch­zeit) auf­ge­tre­ten.

Kluß­mann (1992) schloss, dass die Pati­en­tin die Vor­stel­lun­gen von den sie umge­ben­den Per­so­nen nicht ver­in­ner­licht hatte und sie daher in Abhän­gig­keit von rea­len Per­so­nen (ihrem Vater) gera­ten sei. Kon­flikte im Bereich der aggres­si­ven und lust­be­zo­ge­nen Trie­bim­pulse seien deut­lich gewor­den, die durch eine Psy­cho­the­ra­pie auf­ge­deckt wer­den soll­ten, um sich den Ursa­chen ihrer All­er­gien nähern zu kön­nen.

 

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Dipl.-Psych. Volker Drewes
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