Berufswahl - Den passenden Beruf findenBerufsfindung - Jobsuche |
Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben ist die der Berufswahl. Was muss ich berücksichtigen, um den zu mir passenden Beruf zu finden?
Es gab kein Zeitalter und keine Kulturform, in der die Arbeit - heute sprechen wir auch oft vom Job und der Jobsuche - im Leben des Menschen so viel Raum eingenommen hat wie im westlichen Kulturkreis.
"Arbeit ist ein freiwillig oder unfreiwillig einbezogener Bestandteil des menschlichen Lebens und des menschlichen Schicksals. Nur wenn Bedeutung und Stellung der Arbeit im Gesamterleben des Menschen richtig eingeschätzt werden können, ist der Grund für das Verständnis von Arbeitsstörungen vorbereitet. Es gilt daher, die wechselseitigen Beziehungen der Arbeit und der übrigen Erlebensgebiete aufzudecken und nach den gegenseitigen Abhängigkeiten zu suchen. Der Beruf - endlich als eine bestimmte, historisch gefestigte Form der Arbeit - vermag das Schicksal des Menschen nachhaltig zu beeinflussen. Er bestimmt weitgehend die wirtschaftliche Stellung, aber auch die soziale Geltung des Berufsträgers. Sie bringt ihn mit bestimmten sozialen Kreisen in Berührung, so daß sogar die Liebeswahl weitgehend vom Beruf mitbestimmt sein kann, wie z.B. bei Akademikern" (Moser, 1953, S. 6).
Wie bei anderen Motiven auch, ist es bei der Berufswahl selten so, dass ein einzelnes Motiv für die Entscheidung verantwortlich ist. Es sind eher verschiedene Einzelmotive, die unauflösbar zusammengefügt sind. Einzelmotive sind z.B. sozio-ökonomische Motive, wie das Ansehen des Berufs oder subjektive Motivierungen, die sich auf die subjektiv angenommene Eignung für einen bestimmten Beruf beziehen, oder auch eine tiefenpsychologische Sichtweise, die Arbeit als Ersatzbefriedigung sieht. Eine andere Theorie sieht das Berufs-Konzept als einen Bestandteil des Selbst-Konzeptes, d.h. bei der Berufswahl wird versucht; diese beiden in Übereinstimmung zu bringen.
Alle Auffassungen stimmen darin überein, dass durch die Arbeit eine Leistung vollbracht wird. Die westliche Welt ist hauptsächlich eine Leistungsgesellschaft. Der Mensch wird danach gemessen, was er leistet. Er wird daran gemessen, was er an sichtbaren Taten vollbringt. Der Wertmaßstab ist die Leistung, und wer sich diesem Maßstab nicht beugt, der stellt sich außerhalb der Zeit. Die Arbeitsleistung ist die eigentliche soziale Legitimierung.
Welche generellen Antriebe gibt es für Arbeit (generelle Antriebe drängen zur Arbeit an sich) und welche speziellen sind wirksam, so daß man sich eine bestimmte Arbeit sucht? Die generellen Antriebe spielen keine große Rolle bei der Wahl des speziellen Berufes. Die generellen Antriebsmomente variieren von Person zu Person, und selbst im Individuum selber können die Motive sich verändern.
Die genannten generellen Antriebsmomente haben an der Persönlichkeitsformung wenig Anteil. Für den sogenannten spezifischen (unbewußten) Antriebsbereich ist typisch, daß die seelischen Gehalte nicht einfach Motoren der Arbeit sind, sondern auch ausschlaggebend dafür sind, daß man sich eine bestimmte Arbeit sucht. Sie sind verantwortlich für die Wahl der Art der Arbeit, natürlich nur so weit, wie die sozialen Verhältnisse überhaupt eine freie Wahl erlauben.
Ein Wunsch nach einer bestimmten Arbeit - ob bewußt oder unbewußt - kann nur auftreten, wenn man diese Arbeit überhaupt kennt. Berufswünsche werden in großem Maße von der Struktur der Gemeinschaft, der man angehört, bestimmt. Je geschlossener die Gruppe ist, desto größer die Abhängigkeit. Soziale Meinungen über einen bestimmten Beruf haben oft größere Auswirkungen als die oben erwähnte Wahl eines Berufes wegen einer bestimmten Triebstruktur.
Hier geht es darum, dass es bestimmte Persönlichkeitsmerkmale gibt, die die Wahl eines bestimmten Berufes beeinflussen (z.B. werden sehr schüchterne Menschen kaum einen Beruf wählen, in dem sie in der Öffentlichkeit stehen, etc.).
Es gibt viele Dinge, die bei der Berufswahl bzw. der Jobsuche berücksichtigt werden sollten.
Wer sich einen Beruf wählt, hat sich über das Berufsangebot zu informieren. Außerdem sollte man sich Gedanken über den Aufbau und die Stärke der eigenen Bedürfnisse und über den Prozeß machen, wie eigene Bedürfnisse und die Gegebenheiten der beruflichen Umwelt zusammenwirken. Das alles beeinflußt die Entscheidung.
Ökonomische Gegebenheiten:
Hier wird betont, daß das individuelle Handeln stark abhängt vom Verhältnis
zwischen Angebot und Nachfrage. "Die wirtschaftspolitische Situation
bestimmt Veränderungen auf dem Stellenmarkt genauso wie die Wandlungen an
der Konsumfront und technologische Neuerungen in Produktion und Organisation."
(s. Hacker, 1968).
Super (1963) rückt den Begriff des Selbst-Konzeptes ins Zentrum seiner Erörterungen zur beruflichen Entwicklung. In Verbindung mit dem Berufskonzept soll es die Vorlieben für bestimmte Berufe erklären und ebenso ein Kriterium für Erfolg und Arbeitszufriedenheit darstellen.
Dipl.-Psych. Volker Drewes
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