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Ero­tik und sexu­elle Anzie­hung

Wie kann man die Sexu­a­li­tät in einer Bezie­hung leben­dig hal­ten?

 

Sexuelle Anziehung Erotik

 

Zusammenhang zwischen Liebe, Erotik und Sexualität

 
 

In roman­ti­schen Bezie­hun­gen sind haupt­säch­lich drei Kräfte wirk­sam: Die Liebe, die Ero­tik und die Sexu­a­li­tät. Alle drei kön­nen unge­heure Kräfte im Men­schen mobi­li­sie­ren.

Die Kraft der Ero­tik besitzt eine große Antrieb­s­ener­gie. Ihre eigent­li­che Auf­gabe ist es, eine Ver­bin­dung zwi­schen der Sexu­a­li­tät und der Liebe zu schaf­fen. Ver­steht der Mensch in einer ero­ti­schen Bezie­hung nicht lie­ben zu ler­nen, stirbt die Ero­tik frü­her oder spä­ter. Doch auch in einer Lie­bes­be­zie­hung - haupt­säch­lich die von Dauer - ist es häu­fig so, dass die Ero­tik nach einer Weile, durch die Macht der Gewohn­heit, ver­schwin­det.

Sich zu ver­lie­ben, ist ein Höhe­punkt des mensch­li­chen Lebens und kann Weg­be­rei­ter einer dau­e­r­haf­ten und befrie­di­gen­den Zwei­er­be­zie­hung sein. Doch es kos­tet Anstren­gung, nach der ers­ten Phase der Ver­liebt­heit die Ero­tik in der Bezie­hung, trotz All­tags­trott und nicht aus­blei­ben­den Ent­täu­schun­gen, auf­recht­zu­er­hal­ten.

Die Ero­tik kommt und geht und kann auch völ­lig uner­war­tet "zuschla­gen", auch wenn man diese Erfah­rung nicht machen will. Doch die Ero­tik kann nur dann eine Ver­bin­dung zur Liebe her­stel­len, wenn man dazu bereit ist. Liebe ist ein andau­ern­der Zustand, der aber nur beste­hen kann, wenn man bereit ist, durch eigene Ent­wick­lung und Aus­ein­an­der­set­zung und Ent­wick­lung mit dem Part­ner die Grund­lage dafür zu schaf­fen. Liebe ist kein sta­ti­scher Zustand, son­dern Bestand­teil eines Ent­wick­lungs­pro­zes­ses einer Bezie­hung zwi­schen zwei Men­schen.

 

Test zur sexuellen Orientierung (Frauen)

Der Test zur "Sexuellen Orientierung" beruht zum einen auf den Annahmen des Sexualwissenschaftlers Alfred Kinsey, der eine 7-stufige Skala zur sexuellen Orientierung entwickelte und in seinen Studien anwandte, um die unterschiedlichen Ausprägungsgrade heterosexuellen bis homosexuellen Verhaltens abbilden zu können.

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Die Kraft der Erotik

 

In vie­ler Hin­sicht ist die Ero­tik der Liebe ver­wandt. Beide rufen im Men­schen Impulse der Selbst­lo­sig­keit und Zunei­gung her­vor, die er sonst nicht her­vor­ge­bracht oder zu denen er sich nicht fähig gefühlt hätte. Aus die­sem Grund wird die ero­ti­sche Anzie­hung häu­fig mit Liebe ver­wech­selt (natür­lich auch sehr häu­fig mit dem Sexu­al­trieb, der auch sehr große Kräfte mobi­li­sie­ren kann). Die ero­ti­sche Anzie­hung zu einem ande­ren Men­schen reißt den Men­schen aus sei­ner Träg­heit und Selbst­ge­nüg­sam­keit her­aus, lässt ihn aus sich her­aus­ge­hen und über sich selbst hin­aus­wach­sen. Die Kraft der Ero­tik befreit den Men­schen aus sei­ner Ver­ein­ze­lung, sei es auch nur für kurze Zeit. Sie gibt dem Men­schen einen Vor­ge­schmack von Ein­heit, und das Ver­lan­gen nach Ein­heit mit einer ande­ren Per­son wird durch die ero­ti­sche Erfah­rung bewuss­ter. Sie macht den Men­schen fähig, mit wenigs­tens einem Men­schen die Gemein­sam­keit zu suchen.

Es gibt Men­schen, denen Zwei­sam­keit und die Gefühle, die die Ero­tik mobi­li­siert, Angst machen und die ver­su­chen, sich davor zu schüt­zen. Sie wer­den ver­su­chen, die­ses Gefühl der Ein­heit zu ver­mei­den. Hier sind vor allen Din­gen zwei Ängste wirk­sam, die aus frü­hen ent­täu­schen­den Erfah­run­gen her­rüh­ren: Die Angst vor Ver­lust des Part­ners und die Angst vor Ver­lust der Auto­no­mie (Tren­nungs- vs. Ver­ein­nah­mungs­angst). Bei man­chen ist auch das Gegen­teil der Fall: Sie stür­zen sich von einer ero­ti­schen Erfah­rung in die andere und blei­ben nur so lange, wie der Fun­ken der Ero­tik erhal­ten bleibt.

 

Test zur sexuellen Orientierung (Männer)

 

Der Test zur "Sexuellen Orientierung" beruht zum einen auf den Annahmen des Sexualwissenschaftlers Alfred Kinsey, der eine 7-stufige Skala zur sexuellen Orientierung entwickelte und in seinen Studien anwandte, um die unterschiedlichen Ausprägungsgrade heterosexuellen bis homosexuellen Verhaltens abbilden zu können.

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Erotik und sexuelle Anziehung in der Partnerschaft

 

Die drei Kräfte "Liebe, Sex und Ero­tik" tre­ten manch­mal völ­lig getrennt von­ein­an­der auf. Hin und wie­der ver­men­gen sie sich auch. Doch in der ide­a­len Form einer Bezie­hung sind alle drei har­mo­nisch mit­ein­an­der ver­eint. Je iso­lier­ter die drei Kräfte sind, desto unge­sun­der ist dies für die Per­sön­lich­keit.

Doch häu­fig ist es, vor allem in Bezie­hun­gen von lan­ger Dauer so, dass eine bestimmte Form von Liebe vor­han­den ist, auch Sexu­a­li­tät, aber keine Ero­tik mehr. Es exis­tiert eine bestimmte Menge an Zunei­gung, Gemein­sam­keit, Zärt­lich­keit, gegen­sei­ti­gem Respekt und Sexu­a­li­tät zwi­schen den Part­nern. Letzt­lich wird dann jedoch, wenn die Ero­tik fehlt, auf Dauer die Sexu­a­li­tät dar­un­ter lei­den.

Der Funke der Ero­tik scheint in einer Bezie­hung immer dann zu erlö­schen, wenn sich Gewöh­nung und das Gefühl des gegen­sei­ti­gen Ken­nens ein­stel­len. Wie ist es also mög­lich, den ero­ti­schen Fun­ken in der Bezie­hung auf­recht­zu­er­hal­ten?

 

Gibt es den idealen Zustand in einer Partnerschaft?

 

In einer ide­a­len Part­ner­schaft müs­sen alle drei Kräfte vor­han­den sein. Die Liebe als Grund­lage einer Part­ner­schaft oder Ehe (andere Fälle wer­den hier ver­nach­läs­sigt) und der Sexu­al­trieb, der fast immer vor­han­den ist, auch wenn er häu­fig gerin­ger wird, wenn die Ero­tik nach­lässt.

Das Haupt­ele­ment der ero­ti­schen Kraft ist die Neu­gier und Suche nach dem Ken­nen ler­nen des ande­ren Men­schen. Die ero­ti­sche Anzie­hung ver­stärkt die Neu­gier, andere Men­schen ken­nen zu ler­nen. Solange es noch etwas Neues an dem ande­ren Men­schen zu ent­de­cken gibt und solange man sel­ber bereit ist, noch etwas von sich preis­zu­ge­ben, solange wird auch die Ero­tik erhal­ten blei­ben.

Der Irr­glaube liegt darin, dass viele Men­schen in einer Bezie­hung den­ken, es gäbe eine Grenze des Ken­nens der ande­ren Per­son, einen Punkt, an dem man alles über die andere Per­son weiss und an dem man alles von sich preis­ge­ge­ben hat. Ist der Punkt des Ken­nen­ler­nens erreicht, der häu­fig sogar recht ober­fläch­lich ist, gewin­nen viele den Ein­druck, es sei der äußerste zu errei­chende Punkt und las­sen alles wei­tere Suchen sein. Doch ist der Wille, sich stän­dig mit dem Part­ner aus­ein­an­der­zu­set­zen, ihn wei­ter zu erfor­schen und sich sel­ber zu offen­ba­ren, die Vor­aus­set­zung dafür, dass aus ero­ti­scher Anzie­hung Liebe wer­den kann und dass diese ero­ti­sche Anzie­hung beste­hen bleibt.

Es ist wich­tig sich kla­rzu­ma­chen, dass man nie an den Punkt gelangt, an dem man den ande­ren voll­kom­men kennt und an dem man alles von sich offen­bart hat, denn der Mensch ent­wi­ckelt sich stän­dig und mit ihm ent­wi­ckelt sich die Bezie­hung. Der Mensch ist leben­dig und nichts was leben­dig ist, bleibt sta­tisch. Der Mensch ent­wi­ckelt sich fort­wäh­rend und ein Leben lang, und mit die­ser Ent­wick­lung muss die Bezie­hung Schritt hal­ten, um sel­ber leben­dig zu blei­ben. Dar­über hin­aus ist die Aus­ein­an­der­set­zung mit einem Part­ner, die Über­win­dung von Kon­flik­ten und Kri­sen, auch eine Her­aus­for­de­rung für die eigene Ent­wick­lung und die Ent­wick­lung der Bezie­hung. Es ist dabei wich­tig, sich kla­rzu­ma­chen, dass es nie ein Zurück zu einem frü­he­ren Zustand gibt (z.B. der Zustand des Rau­sches der ers­ten Ver­liebt­heit), son­dern dass der Mensch und die Bezie­hung in einem dau­ern­den Wech­sel und in Bewe­gung sind und dass jede Phase der Bezie­hung eine neue Phase des gegen­sei­ti­gen Ken­nen­ler­nens dar­stellt. Kon­flikte in einer Bezie­hung aus­zu­tra­gen und zu über­win­den spielt bei die­sem Pro­zess des Ken­nen­ler­nens eine ent­schei­dende Rolle.

"Ent­täu­schun­gen im Laufe der Ehe sind unver­meid­bar, dar­über dürfte wenig Zwei­fel beste­hen. Die zeit­ge­nös­si­schen psy­cho­lo­gi­schen The­o­rien sind zu dem Schluss gekom­men, dass sich das mensch­li­che Wesen quasi solange ent­wi­ckelt, bis es am Rande des Gra­bes steht (...). Diese The­o­rien wären gut bera­ten, die Ent­täu­schung in der Ehe in die Liste der Ent­wick­lungs­pha­sen des Erwach­se­nen mit auf­zu­neh­men. Man könnte argu­men­tie­ren, dass eine reife Liebe (...) erst dann ent­ste­hen kann, wenn beide Part­ner ihren ursprüng­li­chen Ide­a­lis­mus ver­lo­ren und die erste Ent­täu­schung hin­ter sich haben" (Mil­ler, 1996, S. 184-185).

Die Bezie­hung ist ein Aben­teuer, bei dem man stän­dig neue Ein­bli­cke in den ande­ren erlan­gen und sich sel­ber offen­ba­ren sollte. Je mehr das geschieht, desto glü­ck­li­cher, fes­ter und sta­bi­ler ist die Bezie­hung.

In der Pra­xis ist es meis­tens so, dass man einen gewis­sen Grad an Ver­traut­heit und Gewohn­heit erreicht und dann denkt, man kennt ein­an­der. Doch ist es nur der eine oder andere Aspekt, den man kennt. Es ist natür­lich auch beque­mer, sich bei einem gewis­sen Grad an Ver­traut­heit mit der Bezie­hung, so wie sie ist, zufrie­den zu geben, denn die stän­dige Aus­ein­an­der­set­zung mit der ande­ren Per­son, die nicht ohne Kon­flikte mög­lich ist, setzt ein gewis­ses Maß an inne­rer Akti­vi­tät, Wach­sam­keit und Auf­merk­sam­keit für den Part­ner vor­aus. Der Mensch neigt häu­fig zu inne­rer Träg­heit, einem Zustand des inne­ren Aus­ru­hens, in der Illu­sion, den ande­ren völ­lig zu ken­nen. Das ist die Falle und die Ursa­che für ein uner­füll­tes Ver­lan­gen, her­vor­ge­ru­fen durch den Nie­der­gang der Ero­tik. Die Bezie­hung kann zwar ange­nehme Aspekte haben, wird aber sta­tisch und ver­liert ihre Leben­dig­keit. In der Gewohn­heit liegt die große Ver­füh­rung zur Träg­heit, in der kei­ner der bei­den Part­ner auch nur ver­su­chen muss, an der Bezie­hung zu arbei­ten und auf­merk­sam zu sein.

Schließ­lich ent­steht so Unzu­frie­den­heit. Die ero­ti­sche Anzie­hung ist ver­lo­ren gegan­gen. Ent­we­der wird einer der Part­ner oder beide untreu oder suchen sich einen neuen Part­ner. Oder sie rich­ten sich zusam­men in einer Bezie­hung der Gewöh­nung ein und lei­den an einem mehr oder weni­ger unbe­wuss­ten boh­ren­den Ver­lan­gen. Die Bezie­hung bie­tet kein Aben­teuer mehr, dafür aber Sicher­heit.

Nur wenn man alle sein Mas­ken fal­len lässt, wird man die Bezie­hung leben­dig erhal­ten kön­nen. Doch vie­len Men­schen ist das wegen tief­sit­zen­der Ängste, die aus frü­hen ent­täu­schen­den Erfah­run­gen her­rüh­ren, nicht mög­lich. In Bezie­hun­gen sind vor allen Din­gen zwei Ängste wirk­sam: die Angst vor Ver­ein­nah­mung und die Angst vor dem Ver­las­sen­wer­den. Die Wahl eines Part­ners, der nicht bereit ist, sich zu öff­nen, rührt dabei häu­fig aus der eige­nen unbe­wuss­ten Furcht, es sel­ber zu tun. Man zieht Men­schen und Situa­ti­o­nen an, die die eige­nen unbe­wuss­ten Wün­sche und Ängste bestä­ti­gen.

In einer leben­di­gen, gesun­den und fle­xi­blen Bezie­hung dage­gen, muss es immer Wech­sel, Aus­ein­an­der­set­zung und Ver­än­de­rung geben.

 

4 Schritte Lernprogramm bei sexuellen Störungen

 

Das zum Download angebotene Übungsmodul dient dazu, sexuelle Probleme, wie z.B. Erektonsstörungen oder fehlende Lustempfindungen, mit Hilfe eines logisch in Einzelschritten aufgebauten Lernprogrammes abzubauen und besser damit umzugehen. Die ersten drei Schritte beschreiben die allgemeinen Inhalte des Lernprogrammes und sind Voraussetzung für Schritt 4, wo speziell das Thema "Sexuelle Schwierigkeiten" bearbeitet wird.

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