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Ich und Du

Der Dia­log

 

Ich und Du

 

Überlegungen und Philosophisches auf der Grundlage von Texten von Martin Buber

 

Es gibt die Ver­bin­dung "Ich" und "Es". Diese Ver­bin­dung bezeich­net die Welt der Erfah­rung. Dane­ben gibt es die Ver­bin­dung zwi­schen "Ich" und "Du". Die­ses dia­lo­gi­sche Prin­zip bezeich­net die Welt der Bezie­hung. Der Mensch erfährt die Welt einer­seits durch Erfah­rung, und ande­rer­seits erfährt er sich selbst durch seine Bezie­hung mit Ande­ren und die dia­lo­gi­sche Rück­mel­dung, die in den Bezie­hun­gen statt­fin­det.

"Die Welt als Erfah­rung gehört dem Grund­wort Ich-Es zu. Das Grund­wort Ich-Du stif­tet die Welt der Bezie­hung. (...) Der Erfah­rende hat kei­nen Anteil an der Welt. Die Erfah­rung ist ja >in ihm< und nicht zwi­schen ihm und der Welt. Die Welt hat kei­nen Anteil an der Erfah­rung. Sie lässt sich erfah­ren, aber es geht sie nichts an, denn sie tut nichts dazu, und ihr wider­fährt nichts davon" (a.a.O, S. 12).

Neben der Welt der Erfah­rung exis­tiert die Welt der Bezie­hung, und Bezie­hung bedeu­tet Gegen­sei­tig­keit. Die unmit­tel­bare Bezie­hung bedeu­tet ein Wir­ken am Gegen­über. Die Liebe ist zwi­schen den Part­nern und haf­tet ihnen nicht an.

Dar­über hin­aus bedeu­tet Liebe Ver­ant­wor­tung für­ein­an­der. Im Bezie­hungs­er­leb­nis gibt es nur beide Part­ner in ihrer Aus­schließ­lich­keit: Den Mensch und sein Gegen­über. Die Welt wird zum dua­len Sys­tem. Die Welt der Erfah­rung - das Ich-Es - ist rei­nes Neben­ein­an­der.

 

In 4 Schritten Beziehungsprobleme verstehen und abbauen

Das zum Download angebotene Übungsmodul dient dazu, Beziehungsprobleme mit Hilfe eines logisch in Einzelschritten aufgebauten Lernprogrammes zu verstehen und besser damit umzugehen. Die ersten drei Schritte beschreiben die allgemeinen Inhalte des Lernprogrammes und sind Voraussetzung für Schritt 4, wo speziell das Thema "Partnerprobleme" bearbeitet wird.

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Die Bedürfnisse des Kindes und das Dialogische Prinzip

 

Das Bezie­hungs­stre­ben ist das erste Stre­ben des Kin­des. Am Anfang war die Bezie­hung. "In dem Kon­takt­trieb (Trieb zunächst nach tak­ti­ler, sodann nach opti­scher Berüh­rung eines ande­ren Wesens) wirkt sich das ein­ge­bo­rene Du sehr bald aus, so dass er immer deut­li­cher die Gegen­sei­tig­keit, die Zärt­lich­keit meint; aber auch der spä­ter ein­set­zende Urhe­ber­trieb (Trieb nach Her­stel­lung von Din­gen auf syn­the­ti­schem oder, wo dies nicht angeht, auf ana­ly­ti­schem Weg: durch Zer­le­gung, Zer­rei­ßung) wird dadurch bestimmt, so dass eine Per­so­ni­fi­zie­rung des Gemach­ten, ein Gespräch ent­steht. Die Ent­wick­lung der Seele im Kinde hängt unauf­lös­bar zusam­men mit der des Ver­lan­gens nach dem Du, den Erfül­lun­gen und Ent­täu­schun­gen die­ses Ver­lan­gens, dem Spiel sei­ner Expe­ri­mente und dem tra­gi­schen Ernst sei­ner Rat­lo­sig­keit" (a.a.O., S. 36-37). Das Kind lernt in der Bezie­hung zu sei­nen engen Bezugs­per­so­nen in dia­lo­gi­scher Rück­mel­dung sein eige­nes Ver­hal­ten ein­zu­schät­zen. Es lernt sich selbst an die­ser ers­ten Bezie­hung ken­nen, lernt zu lie­ben, lernt sich in andere Men­schen ein­zu­füh­len, mit ihnen zu kom­mu­ni­zie­ren und vie­les mehr. "Der Mensch wird am Du zum Ich. Gegen­über kommt und ent­schwin­det, Bezie­hungs­er­eig­nisse ver­dich­ten sich und zer­stie­ben, und im Wech­sel klärt sich, von Mal zu Mal wach­send, das Bewusst­sein des gleich blei­ben­den Part­ners, das Ich-Bewusst­sein" (a.a.O., S. 37).

Ist diese erste mensch­li­che Bezie­hung gestört, kann es zu grund­le­gen­den Stö­run­gen die­ser Fähig­kei­ten kom­men (bei­spiels­weise fehlt bei man­chen Per­sön­lich­keits­s­tö­run­gen die Fähig­keit, sich in andere Men­schen ein­zu­füh­len).

 

Die Welt der Erfahrung und die Welt der Beziehung - Ich und Du

 

In der Geschichte der Mensch­heit ist eine Zunahme der Es-Welt - d.h. der mate­ri­el­len Werte und des Erfol­ges vor der pri­va­ten Welt der Bezie­hung - fest­zu­stel­len. Men­schen erfah­ren und gebrau­chen die "Welt" zum Zweck der Erhal­tung, Erleich­te­rung und Ausstat­tung des mensch­li­chen Lebens. Daher muss der Mensch immer mehr seine erfah­ren­den und gebrau­chen­den Fähig­kei­ten aus­bil­den. Die Folge dar­aus ist meis­tens eine Min­de­rung der Bezie­hungs­kraft des Men­schen. Doch wer sich auf die mate­ri­elle Welt - die Welt der Erfah­rung - beschränkt, dem fehlt etwas. In der Bezie­hung zu ande­ren Men­schen erhält man Ein­bli­cke in das eigene Wesen. Andere Men­schen geben einem Rück­mel­dung auf das eigene Ver­hal­ten, was einem ermög­licht, die eigene Per­son an ande­ren zu spie­geln und ein­schät­zen zu ler­nen. Men­schen, die nur für sich in ihrer Gefühls­welt oder nur in einer mate­ri­el­len Welt leben, blei­ben unge­übt im Kon­takt mit ande­ren Men­schen und ler­nen nicht, sich in andere ein­zu­füh­len. Doch am ande­ren Men­schen lernt man sich sel­ber ken­nen, lernt andere Gefühls­wel­ten ken­nen, in dem man ver­sucht, sich in andere ein­zu­füh­len. Damit wird auch der eigene Erfah­rungs­ho­ri­zont erwei­tert.

Die Fähig­keit, den ande­ren wirk­lich wahr­zu­neh­men, ist die Vor­aus­set­zung für psy­chi­sche Gesund­heit.

 

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