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Wie moti­viere ich kon­struk­tiv?

Anhand eines ein­fa­chen Bei­spie­les kann klar gemacht wer­den, wor­auf es bei der Moti­va­tion ankommt (nach Kurt Hank: Die Kunst der Moti­va­tion IN: www.zeit­zu­le­ben.de). In einem Mann­schaftss­piel fin­det man alle Ele­mente einer gut moti­vier­ten Gruppe von Men­schen:

  • Die Mit­spie­ler haben ein gemein­sa­mes, kla­res und ein­deu­ti­ges Ziel vor Augen und
  • wol­len und können die­ses Ziel nur gemein­sam errei­chen.
  • Die Regeln sind klar defi­niert und jedem bekannt.
  • Das Ziel, das erreicht wer­den soll, stellt eine Her­aus­for­de­rung dar; es ist aber möglich, es zu errei­chen.
  • Jeder Mit­spie­ler hat ein kon­ti­nu­ier­li­ches und augen­blick­li­ches Feed­back über seine Leis­tung.
  • Beim Errei­chen des Ziels kommt es auf das Team als Gan­zes, aber gleich­zei­tig auch auf die Leis­tung des ein­zel­nen an.
  • Bei dem Spiel wird eine breite Palette von Fähig­kei­ten und Sin­nen ange­spro­chen.
  • Nicht nur das Ziel, son­dern vor allem auch der Spaß und die Freude am Spiel ste­hen im Vor­der­grund.
  • Um andere zu moti­vie­ren sollte das Ziel sein, eine Situa­tion zu schaf­fen, in der alle Betei­lig­ten mit Lust an die Auf­ga­ben her­an­ge­hen, so wie es die Spie­ler eines Mann­schaftss­ports tun, wenn es darum geht ein Spiel zu gewin­nen. Dabei gibt es einige hilf­rei­che Tips:

1. Zuerst bei sch selbst begin­nen

Wenn man andere Men­schen moti­vie­ren will, sollte man zunächst bei sich selbst begin­nen. Es ist unerläßlich, eine Bestands­auf­nahme der eige­nen Persönlich­keit zu machen, wenn man andere für sich gewin­nen will. Die Moti­va­tion ande­rer hat immer etwas mit Führung zu tun. Um sel­ber Moti­va­tion bei ande­ren zu ermögli­chen, ist es abso­lut not­wen­dig, eigene Blo­cka­den und hin­der­li­che Ein­stel­lun­gen auflösen zu können.

Zunächst sollte man sich sel­ber eine ehr­li­che Ant­wort auf die Frage geben, was man sel­ber bereit ist zu tun, um andere zu moti­vie­ren. Um andere zu moti­vie­ren braucht man viel Kraft und viel Zeit, und sel­ber muß man am moti­vier­tes­ten sein. Läßt die eigene Moti­va­tion nach, kann man auch auf Dauer andere nicht moti­vie­ren. Darüber hin­aus muß man Ansprech­part­ner für alle ande­ren Betei­lig­ten sein und mögli­cher­weise auch bei ent­ste­hen­den Kon­flik­ten ver­mit­teln. Man muß bereit sein, ständig dazu­zu­ler­nen und seine Maßnah­men einer ständi­gen Überprüfung zu unter­zie­hen, was auch bedeu­tet, daß sie gege­be­nen­falls geändert wer­den müssen. Es ist also sehr wich­tig, vor­her für sich zu klären, ob man wirk­lich zu solch einem Ein­satz bereit ist.

Außerdem ist es wich­tig, sich sei­ner Ein­stel­lun­gen ande­ren Men­schen gegenüber bewußt zu sein, denn diese sind mit ent­schei­dend. Es gibt z.B. Men­schen, die glau­ben, daß man nie­man­dem ande­ren trauen könne oder daß alle ande­ren faul sind, oder aber auch Men­schen, die an das Gute im Men­schen glau­ben und davon aus­ge­hen, daß alle immer das Beste geben. Von der eige­nen Ein­stel­lung ande­ren Men­schen gegenüber hängt es ab, wie man ihre Bemühun­gen erlebt. Darüber hin­aus spüren andere Men­schen meist wie man über sie denkt.

  • Wie werde ich mir mei­ner Ein­stel­lun­gen ande­ren Gegenüber bewußt?
    Um sich sei­ner Ein­stel­lun­gen ande­ren gegenüber bewußt zu wer­den, ist es hilf­reich, fol­gende Fra­gen so ehr­lich wie möglich zu beant­wor­ten (Fra­gen aus: www.zeit­zu­le­ben.de):
    • Was hat man in der Kind­heit an Bot­schaf­ten über andere Men­schen mit­ge­kriegt
      (z.B. was haben Eltern über Poli­ti­ker, Arbeits­lose, etc. gesagt)?
    • Was fällt einem spon­tan zu dem Wort Mensch­heit ein?
    • Was hält man kon­kret von jeder ein­zel­nen Per­son, mit der man etwas zusam­men plant oder mit der man arbei­tet, und was traut man ande­ren Men­schen   grundsätzlich zu?
    • Wie offen ist man gegenüber ande­ren Ideen, Ansich­ten und Mei­nun­gen, und wie rea­giert man auf neue und viel­leicht verrückt klin­gende Vor­schläge?
    • Wie leicht kann man ehr­lich Leis­tun­gen ande­rer aner­ken­nen, ohne dabei nei­disch zu wer­den oder Angst zu bekom­men, ein ande­rer könne bes­ser sein?
    • Wie hoch sind die Ansprüche und For­de­run­gen an andere Men­schen, und wie rea­lis­tisch oder viel­leicht über­zo­gen sind sie?
    Beant­wor­tet man die Fra­gen und stellt dann fest, daß man eine nega­tive Ein­stel­lung ande­ren Men­schen gegenüber hat, ihnen mißtraut oder befürch­tet, daß andere bes­ser sind, sollte man daran arbei­ten. Wenn man andere moti­vie­ren will, braucht man gegenüber ande­ren Men­schen eine posi­tive Ein­stel­lung. Es hilft, wenn man sich kon­krete Ziele dahin­ge­hend steckt, wel­che Ein­stel­lun­gen man verändern will.
  • Die Rolle von Feed­back
    Ein wich­ti­ger Punkt ist, daß man sich immer wie­der selbst überprüft. Auch wenn man glaubt, hin­der­li­che Ein­stel­lun­gen über­wun­den zu haben und bereit ist, alle Moti­va­ti­ons­ele­mente ein­zu­set­zen, sollte man sich doch immer von ande­ren Men­schen Rückmel­dun­gen, das soge­nannte Feed­back, geben las­sen. Man sollte Freunde und Bekannte nach ihrer ehr­li­chen Mei­nung über die eigene Wir­kung befra­gen. Bei der Arbeit ist es auch immer wich­tig, bei den Mit­a­r­bei­tern direkt um Feed­back zu den eige­nen Maßnah­men und Plänen zu bit­ten. Kon­krete Fra­gen, was man bes­ser machen könnte und Dank für erhal­tene Vor­schläge sowie kon­struk­tive Kri­tik sind hilf­reich. Man sollte auch ruhig mal den Mut haben, unkon­ven­ti­o­nelle Ansätze aus­zu­pro­bie­ren.
    Am wich­tigs­ten ist die Bereit­schaft, ständig an sich zu arbei­ten und die Moti­va­ti­ons- und Führungsfähig­kei­ten kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Die Erkennt­nis, daß die Moti­va­tion ande­rer zunächst bei der Eigen­mo­ti­va­tion beginnt, ist schon ein großer Schritt vorwärts.
 

2. Die Ent­wick­lung von gemein­sa­men Visi­o­nen und Zie­len

Ziele und Visi­o­nen sind für die meis­ten Men­schen große Moti­va­ti­ons­fak­to­ren. Men­schen, die sich ein kon­kre­tes Ziel set­zen, sind zu großem Ein­satz bereit, um es zu errei­chen. Das gilt auch für Teams oder Grup­pen von Men­schen all­ge­mein. Visi­o­nen und Ziele soll­ten aber nicht nur von einer klei­nen Gruppe ent­wi­ckelt und den ande­ren ein­fach vor­ge­ge­ben wer­den, son­dern alle müssen an der Ent­ste­hung die­ser Ziele und Visi­o­nen betei­ligt wer­den, wenn man will, daß die Ziele mit aller Ener­gie ver­folgt wer­den. Die Betei­lig­ten soll­ten alle mit­re­den und bei der Aus­a­r­bei­tung mit­a­r­bei­ten. Ideen und Vor­schläge soll­ten ein­ge­baut und Ängste und Beden­ken ernst genom­men wer­den. Es sollte eine Situa­tion geschaf­fen wer­den, bei der alle Betei­lig­ten das Gefühl haben, an der Ent­wick­lung der Visi­o­nen und bei der Fest­le­gung der Ziele betei­ligt zu sein. Visi­o­nen und Ziele können nur dann ihre fes­selnde Kraft ent­wi­ckeln, wenn sich alle mit ihnen iden­ti­fi­zie­ren können und sie tei­len. Ansons­ten ist es wahr­schein­lich, daß es nur bei großen Wor­ten bleibt.

  • Der Sinn von klar for­mu­lier­ten Zie­len
    Bedin­gung für eine moti­vierte Arbeit­s­at­mo­sphäre sind klar for­mu­lierte Ziele, auf die sich alle verständigt haben. Um effek­tiv arbei­ten zu können, muß man wis­sen wor­auf man hin­a­r­bei­tet. Darüber hin­aus kann man seine Arbeit auch nur überprüfen, wenn man kon­kret for­mu­lierte Ziele hat. Es ist sowohl wich­tig, die zur Durchführung not­wen­di­gen Kurz­zeit­ziele zu for­mu­lie­ren, als auch die mit­tel- und lang­fris­ti­gen Ziele. Jedem der Betei­lig­ten sollte dabei der größere Zusam­men­hang der klei­ne­ren Arbeits­schritte klar sein. Ein größer ange­leg­tes Ziel ist Antriebs­kraft, auch wenn häufig die vie­len klei­nen Arbeits­schritte wenig Spaß machen.
  • Regelmäßige Tref­fen
    Es ist wich­tig, daß sich alle Betei­lig­ten regelmäßig tref­fen, um über die Ziele und gege­be­nen­falls über die Visi­o­nen zu spre­chen. Bei sol­chen Tref­fen soll­ten alle Fra­gen, Beden­ken und Zwei­fel aus­ge­spro­chen wer­den, und es soll­ten neue Erfah­run­gen, Erkennt­nisse, Möglich­kei­ten und Ideen dis­ku­tiert wer­den. Es ist möglich, daß in einem sol­chen Tref­fen die Ziele umfor­mu­liert wer­den müssen.

3. Schaf­fung eine guten Arbeits­kli­mas

Freude und Spaß an dem was man tut, schafft die größte Moti­va­tion. Bestimmte Fak­to­ren sind wich­tig, damit Arbeit mit Freude ange­gan­gen wird. Ent­schei­dend ist dabei, daß man nicht ver­ges­sen darf, daß die Bedürfnisse von Men­schen sehr unter­schied­lich sein können. Je bes­ser man die Bedürfnisse der Betei­lig­ten kennt, desto bes­ser kann man auf sie ein­ge­hen.

Die Moti­va­tion von Men­schen wird beein­flußt von ihrem Wohl­be­fin­den, das durch zahl­rei­che Fak­to­ren geschaf­fen wer­den kann, wie bei­spiels­weise freund­li­che Farb- und Ein­rich­tungs­ge­stal­tung, kom­mu­ni­ka­ti­onsfördernde Treff­punkte, kleine Ange­bote, wie kos­ten­lose Getränke und vie­les mehr.

Außerdem ist ein rei­bungs­lo­ser Arbeits­ab­lauf wich­tig. Häufig wer­den Men­schen durch störende Klei­nig­kei­ten demo­ti­viert, wie z.B. feh­len­des Mate­rial oder umständli­che Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren, d.h. also Dinge, die den natürli­chen Arbeits­fluß behin­dern. Die Arbeitsplätze soll­ten so gestal­tet sein, daß dort bequem und effek­tiv gear­bei­tet wer­den kann.

  • Humor und Sinn als moti­vie­rende Fak­to­ren
    Dort wo Men­schen lachen, haben sie Spaß und fühlen sich wohl. Humor und Freude trägt maßgeb­lich zum Wohl­be­fin­den bei, und Men­schen, die über sich lachen können, gehen ein­fa­cher mit Pro­ble­men um und fin­den schnel­ler neue Ener­gien zum wei­ter­ma­chen. Um andere zu moti­vie­ren ist es auch hilf­reich zu ver­su­chen, andere dazu zu ermu­ti­gen, die lus­tige Seite an einer Sache zu sehen, so even­tu­ell gemein­sam über ein Mißgeschick zu lachen und wei­ter­zu­a­r­bei­ten.
    Außerdem arbei­ten Men­schen, die das Gefühl haben, daß ihre Arbeit Sinn macht, in der Regel moti­vier­ter, als Men­schen die das nicht von ihrer Arbeit den­ken. Also ist es wich­tig, den Mit­a­r­bei­tern klar zu machen, wie wich­tig ihre Arbeit ist und den Sinn und die Bedeu­tung ihres Arbeits­plat­zes offen­zu­le­gen.
  • Anreize als Moti­va­ti­ons­fak­tor
    Beloh­nun­gen und Anreize können eine große moti­vie­rende Kraft haben. Dabei muß aber bedacht wer­den, daß das, was ein wirk­li­cher Anreiz ist, bei jedem Mensch unter­schied­lich ist. Es ist nicht immer Geld. Manch einer sehnt sich ein­fach nach Lob und Aner­ken­nung. Ein ande­rer würde sich über ein paar freie Tage freuen, etc.
    Es ist wich­tig, mit den ein­zel­nen Per­so­nen zu reden, wofür es sich für sie loh­nen würde mehr zu tun. Gemein­same Maßnah­menpläne, in denen neben der Auf­gabe und dem Ter­min der Fer­tig­stel­lung auch die ent­spre­chende Beloh­nung fest­ge­legt sind, können moti­vie­rend wir­ken. Man darf aber nicht davon aus­ge­hen, daß sich alle Men­schen so moti­vie­ren las­sen. Es gibt auch Men­schen, die das als Beste­chung emp­fin­den.

4. Kon­se­quente Förde­rung des Enga­ge­ments

Diese Vor­schläge gehören zur höheren Schule der Moti­va­tion. Bei ihrer Anwen­dung ist sehr viel Fin­ger­spit­zen­gefühl erfor­der­lich.

Hilf­reich kann sein, andere zu ermu­ti­gen, über sich selbst hin­aus­zu­wach­sen. Man darf auf kei­nen Fall Angst haben, daß andere bes­ser sind als man sel­ber.

Ebenso sollte man zulas­sen, daß alle Betei­lig­ten sich wei­ter­bil­den und wei­ter­ent­wi­ckeln können. Wei­ter­ent­wick­lung ist etwas Posi­ti­ves.

Außerdem fördert Eigen­ver­ant­wor­tung der Mit­a­r­bei­ter die Moti­va­tion. Eine Per­son, die in Eigen­ver­ant­wor­tung han­delt, ist häufig viel stärker moti­viert, gute Leis­tun­gen zu erbrin­gen als Per­so­nen, die immer nur Anwei­sun­gen befol­gen. Um die Eigen­ver­ant­wor­tung zu fördern, muß für Trans­pa­renz gesorgt wer­den. Die not­wen­di­gen Infor­ma­ti­o­nen müssen verfügbar sein. Eigen­ver­ant­wor­tung bei den Mit­a­r­bei­tern fördern bedeu­tet für einen sel­ber, Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz abge­ben zu können. Förde­rung des gesun­den Ehr­gei­zes ist gut, über­stei­ger­ter Ehr­geiz schlecht für ein gutes Arbeits­klima. Es geht darum, eine Atmo­sphäre zu schaf­fen, in der jeder das beste geben will, d.h. ein Klima von gesun­dem Wett­streit zu schaf­fen.

Darüber hin­aus sollte Mut für ungewöhnli­ches Enga­ge­ment und ungewöhnli­che Ideen belohnt wer­den.

 

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Dipl.-Psych. Volker Drewes
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