Wie vertragen sich nun Autorität und Freiheit?
Das ganze Leben ist von Autoritätsverhältnissen durchzogen. Die unvermeidliche Staatsautorität, die Autorität der Eltern, der Lehrer usw.. Dabei gilt es, die Menschenwürde der Autonomie zu wahren.
"Das große Mittel zur Vereinigung der autonomen Freiheit mit der unvermeidlichen Autorität besteht darin, daß sich der Mensch von den Autoritäten innerlich zurückzieht. Wer die Autoritäten naiv und unkritisch gelten läßt, ist von ihnen innerlich eingenommen: er läßt sich von ihrer maßgeblichen Überlegenheit imponieren; und das bedeutet - je nach ihrer Art und Höhe -, daß er vor ihnen Ehrfurcht und Furcht empfindet, daß er - wie etwa der Diener vor seinem Herrn, der Soldat bei seinem General, der Schüler bei seinem Meister - stolz ist, hier dienen und folgen zu >dürfen<; wer sich von Grund auf für >weniger< hält als die Autoritäten, übt eine ihn von Grund auf bestimmende Loyalität und Treue, die unter Umständen Hingabe, Begeisterung und Opferbereitschaft einschließt" (Krüger, 1953, S. 28). Der autonome Mensch ist skeptisch gegenüber der Autorität. Man kann zwar Autoritäten nicht umgehen, der autonome Mensch verinnerlicht diese Autoritäten aber nicht, sondern macht sie zu etwas Äußerlichem. Grundlage dafür ist die Gleichheit aller Menschen.
Dipl.-Psych. Volker Drewes
Kollwitzstr. 41
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